Ab dem Wintersemester bietet die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen vier neue Studiengänge an. Drei davon in den Bereichen Umwelt- und Gebäudetechnik. Mit den neuen Studiengängen werden die vorherigen Fachrichtungen „Versorgungs- und Entsorgungstechnik“ noch einmal geschärft. Die Nachfrage der jungen Menschen soll dadurch stimuliert werden und die Nachhaltigkeit stark betont.

Der Präsident der Westfälischen Hochschule, Bernd Kriegesmann, sagt: „Wir haben uns immer verstanden als Hochschule, die Verantwortung für die Zukunft übernimmt. Aber ich möchte dass wir dabei keine Feigenblattdebatten führen. Die Welt wird nicht plötzlich nachhaltig, wenn wir überall Batteriespeicher einsetzen. Dann nimmt auch die Kinderarbeit in den Mienen im Kongo zu, wo Kobalt abgebaut wird. Dann werden mehr indigene Völker dort in Chile verdrängt, wo Lithium abgebaut wird. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Batteriespeicher. Aber ich erwarte ehrliche Debatten über Nachhaltigkeit und keine Beiträge einer Einkommens- und Bildungselite, die zum Selbstfindungskurs nach Nicaragua fliegt. Wir wollen in den Studiengängen konstruktive Lösungen finden und Antworten liefern.“

Einer der neuen Studiengänge „Digitale Systeme“ verbindet Software und Hardware, Sensorik und Aktorik. Der Schwerpunkt liegt auf der Datenverarbeitung in Echtzeit. Bern Kriegesmann erklärt: „Eine Anwendung würde beispielsweise darin bestehen, bei der Qualitätskontrolle in einer Produktionsanlage für flächige Materialien mittels genauester Erfassung mögliche Fehler am Produkt erkennbar zu machen und die Daten umgehend digital zu verarbeiten.“

Quelle: WAZ Gelsenkirchen

In diesen Tagen wurden zwei Bildungsberichte veröffentlicht, die es in sich haben. Der eine ist der Bundesbildungsbericht und der zweite kommt von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

Erster Trend: Der Drang zu höheren Bildungsabschlüssen scheint vorbei zu sein. Die Quoten beim Übergang auf das Gymnasium sinken, ebenso die Absolventenquoten beim mittleren Schulabschluss und auch beim Abitur. Außerdem sehen die Autoren Defizite beim Thema Digitalisierung – sowohl in den Schulen als auch bei den Schülern.

Die Corona-Wochen waren in unseren Schulen eine Art „Feldversuch“, der neben viel Engagement auch Lücken zeigten – vor allem in der Digitalisierung. Wir berichteten bereits in diesem Podcast darüber: viele Schüler sind zuhause digital kaum zu erreichen, es gibt aber auch Lehrkräfte, die sehr unsicher in diesem Bereich sind und dann lieber gar nichts anbieten. Und letztendlich fehlt es auch an digitaler Infrastruktur.

Von den Autoren des Bildungsberichts kommt die klare Empfehlung: Digitale Medien lassen sich nur dann nachhaltig ins Lernen einbinden, wenn neben einer besseren technischen Infrastruktur auch verstärkt in die Qualifizierung der Lehrkräfte investiert wird.“

Aber auch grundsätzliche Defizite bei den Schülern werden angesprochen: Es hat zwar heute fast jeder ein Smartphone. Aber über alle Bildungsbereiche hinweg verfüge „ein beträchtlicher Teil der Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen bislang allenfalls über rudimentäre digitale Kompetenzen“. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nannte als Beispiel den Umgang mit sogenannten Fake News.

Auch die Lage bei der Berufsausbildung bleibt angespannt: Obwohl es freie Ausbildungsplätze gibt, bleibt ein Teil der Jugendlichen ohne Lehrstelle. Die Bildungsexperten empfehlen: „Soll der Fachkräftebedarf langfristig gedeckt werden, müssen zudem mehr Betriebe darüber nachdenken, auch Jugendlichen ohne oder mit niedrigem Bildungsabschluss die Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben“.

Blickt man dagegen auf das Thema Studienorientierung, erkennt man, dass das Interesse an einem Studium ungebrochen ist. Im Bildungsbericht wird damit gerechnet, dass die Nachfrage nach Studienplätzen bis 2030 auf dem heutigen Niveau bleiben wird. Pro Jahr fangen rund 500 000 Menschen ein Studium an. Die Arbeitsmarktchancen für Akademiker werden als „nach wie vor sehr gut“ bezeichnet.

Unsere Blog-Reihe „Ausbildungsunternehmen in deiner Nähe“ stellt regelmäßig Unternehmen aus der Stadt, Nähe und Umgebung vor, die für die Suche nach einem Ausbildungsplatz (oder auch Praktikumsplatz) behilflich sein können. Wir bringen damit Schule und Wirtschaft auf digitalem Weg zusammen.

Los geht’s unterdem Button: Ausbildungsunternehmen in deiner Nähe!

Für Schulen, Schüler und Schülerinnen: Tipps zur Erstellung der Bewerbung gibt es als Videopodcast: „5 Minuten Workout – Bewerbungstraining“ in unserem Digitalen Lernzentrum.

Für interessierte Unternehmen: Senden Sie uns gerne eine E-Mail an l.schelig@unternehmerschaft.de für weitere Informationen, um eine Verlinkung zu Ihrem Unternehmen herzustellen.

Wir wünschen viel Erfolg!

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Mit dabei sind: AMEVIDA SE, CNS Computer Network Systemengineering GmbH, DIS Consulting AG, GELSENWASSER AG, Hundertmark GmbH, Impuls Soziales Management – Die Familienexperten gGmbH, Klostermann GmbH, medicos.AufSchalke Reha GmbH & Co. KG, Movie Park Germany GmbH, Pilkington Deutschland AG/NSG Group, Pflegeeinrichtung Kirsch KG, SDK Kirsch GmbH, Dipl.-Ing. Dr. E. Vogelsang GmbH & Co. KG

Die Daten werden regelmäßig aktualisiert.

Unsere „Kluge Köpfe“ können Sie hören in unserem aktuellen Podcast zum „Dualen Orientierungsprogramm“: perfekt für Schülerinnen und Schüler, die sich für ein Studium interessieren, für Unternehmen, die z.B. Duale Studiengänge anbieten, sowie für Lehrkräfte und Eltern: https://anchor.fm/unternehmerschaft/episodes/Go-to-meeting-der-KLUGEN-KPFE-zum-Dualen-Orientierungsprogramm-efaips/a-a2eos65

Tausende Schüler lernen seit Wochen Mathe mit Herrn Schmidt, obwohl sie ihn nicht persönlich kennen. Mit und über YouTube. Schüler und Eltern sind begeistert und tatsächlich: die Videos machen wirklich Spaß und Freude. “Spaß und Freude” in Mathe? Ja, sagt der Chronist, aber schauen Sie doch selbst! https://www.youtube.com/channel/UCy0FxMgGUlRnkxCoNZUNRQQ

Schüler lernen heute mit Youtube, das zeigt eine Studie des Rates für Kulturelle Bildung. Für den Oberschulrektor Kai Schmidt aus Niedersachsen ist das kein Problem. Schließlich ist er selbst einer der beliebtesten Mathelehrer auf der Plattform. Er ist überzeugt, dass er dadurch auch ein besserer Lehrer im Klassenzimmer geworden ist.

Lesen Sie ein exklusives SZ- Interview hier: https://www.sueddeutsche.de/bildung/lehrerschmidt-youtube-mathe-algebra-gleichungen-1.4474578

Fritz geht in die 9. Klasse einer Gesamtschule in Mönchengladbach und seit Corona war er wie alle anderen Kinder und Jugendlichen nicht mehr in der Schule. Auch nun, kurz vor den großen Sommerferien, ist er nur noch selten in der Schule. Stattdessen lernt er online: Onlinemeetings, Chats mit dem Lehrer über lo-net, Einzelarbeit, Hausaufgaben-Stellung und -Besprechung ebenfalls digital. Fritz gefällt das, zumal er neben dem Lernen zuhause auch viel Zeit seinem Hobby zu frönt und sich durch Gartenarbeit seit Taschengeld aufbessern kann.

Dieses neuartige Präsenz- und Distanzlernen ist für alle neu und die Einen kommen gut damit zu Recht und die Anderen etwas schlechter. Es gibt Lehrkräfte, die sind sehr digital-fitt und andere Lehrkräfte, die sind sehr unsicher in diesem Bereich und haben teilweise sogar Angst vor eigener Überforderung. Da sind dann auch Schulleiterinnen und Schulleiter Coach und Motivator zugleich. Aber, auch Schüler sind digital nicht weniger selten zu erreichen — aber das Thema haben wir an dieser Stelle auch schon thematisiert.

Nun gibt es aber eine interessante Schülerbefragung vom Institut der Deutschen Wirtschaft. Die Wissenschaftler befragten 2.000 Jugendliche, gefragt nach der besten Lernmethode. Die Schüler sind 17 Jahre jung und kommen überwiegend aus Gymnasien, weil sie Teilnehmer sind des Schülerfirmenprojekts “Junior” sind. Also, in keinster Weise repräsentativ, aber dennoch “eindrücklich” wie die Süddeutsche (SZ) schreibt.

Zu den Ergebnissen: 42% der Schüler gefällt das Lernen im Internet über Videos und Erklärclips am besten. Der Schulunterricht war nur für 27 Prozent der Jugendlichen die Lernmethode der Wahl. Podcast hören im Übrigen nur 3%. Die Untersuchung liegt der SZ vorab vor.

In welchen Fächern mit digitalen Geräten unterrichtet wird: Naturwissenschaften (47%), Fremdsprachen (43), Gesellschaftskunde (42), Mathe (35), Deutsch (34).

“Man muss natürlich berücksichtigen, dass die befragten Jugendlichen relativ alt sind, bei Grundschülern dürften die Ergebnisse sicher anders ausfallen”, sagt IW-Forscherin Ruth Schüler. “Aber für uns war es frappierend festzustellen, wie digital die Lernrealität von Schülerinnen und Schülern bereits ist und wie wenig digital im Gegensatz dazu die Schulen bisher aufgestellt waren.” Das zeigen die Daten der jüngsten Pisa-Studie aus dem Jahr 2018, die die IW-Autorinnen parallel auswerteten. Mehr als die Hälfte der damals befragten 15-Jährigen gab an, dass bei ihnen im Unterricht keine Notebooks oder Tablets eingesetzt würden. Am häufigsten werden digitale Geräte im Klassenzimmer noch in den Naturwissenschaften oder Fremdsprachen genutzt.

Interessant auch, dass Jungs und Mädels offenbar “anders” lernen. Die SZ schreibt dazu: Tipps von Freunden sind zwar für Jungen wie für Mädchen gleichermaßen relevant; darüber hinaus berücksichtigen Mädchen aber häufiger Empfehlungen von Lehrkräften, während Jungen sich nach den Abrufzahlen eines Videos richten — getreu dem Motto: Was viel geklickt wurde, wird schon was taugen.

Mehr Ergebnisse gibt es hier https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-youtube-lernvideos-1.4937698

Im August wird der erste Oberstufenjahrgang der Gesamtschule Erle begrüßt. Das eigene Haus ist digital topaktuell ausgestattet und hat ein junges Kollegium im Gepäck.

Das Oberstufenzentrum ist eine große, lichtdurchflutete Halle mit Kurs- und Fachräumen, welche mit WLAN und neuster Technik ausgestattet sind. „Wir hatten Glück, dass wir im richtigen Moment gestartet sind. Wir sind sehr gut ausgestattet, in allen Jahrgängen. Und das lockt auch Lehrkräfte nach Gelsenkirchen!“, berichtet Schulleiter Andreas Lisson freudig. Es sind bereits alle Stellen mit jungen, motivierten Lehrkräften besetzt.

Das Oberstufenzentrum ist der vierte Standort der Gesamtschule Erle, an dem die Oberstufenschüler unter sich sein werden. Mit ihnen geht ein innovatives Profil-Konzept an den Start, welches von regionalen Kooperationspartnern unterstützt und gefördert wird. Gesamtschule Erle Oberstufe – Profilkonzepte

88 Schüler im ersten Oberstufenjahrgang
„88 Schüler starten in der ersten Oberstufe der Gesamtschule Erle im August. Dass die Bauarbeiten in dem ehemaligen Gebäude der Hauptschule Surkampstraße rechtzeitig fertig werden, bezweifeln Andreas Lisson und Jochen Herrmann nicht. Das hauseigene Schülercafé soll von den Schülern selbst organisiert und betrieben werden.
Vier Standorte zählt die Gesamtschule derzeit, für die fünften und sechsten Jahrgänge, die siebte bis zehnte, ab August für die Oberstufe sowie Internationale Förderschüler an der Surressestraße.
Ein fünfter Standort für Mensa und Stadtbibliothek ist geplant.“

Die Schulschließungszeit wegen der Corona-Krise verlief Dank Einführung der Iserv-Software als Testschule unproblematisch. Digitales Lernen und die richtigen Netzwerke waren direkt vorhanden. Trotzdem wurden, aufgrund fehlender Mittel, auch hier nicht alle Schüler der Gesamtschule Erle erreicht. So schnell wie möglich möchte die Schulleitung nachrüsten, um an der Umstellung auf mobile Endgeräte und digitale Lehrbücher, anzuknüpfen.

Quelle: WAZ

Zurzeit sind die Kommunikationswege zwischen Ausbildungsunternehmen und Schulabgängern unterbrochen. Die Gründe, so sagt es die Handwerkskammer Gelsenkirchen, sind Kontaktsperren, Schulschließungen und ausgefallene Praktika sowie Berufsfelderkundungen. Bis jetzt wurden 16 Prozent weniger Ausbildungsverhältnisse für dieses Jahr gemeldet als im Vorjahr und deswegen sei das Gewinnen von Nachwuchs nun ebenso Kernaufgabe der Unternehmen und Betriebe. Mittlerweile haben zahlreiche Unternehmen und Betriebe Hygienekonzepte für das Realisieren von Praktika entwickelt, um die Herausforderung der Nachwuchsgewinnung in der Corona-Krise anzunehmen.

Die Handwerkskammer Gelsenkirchen empfiehlt, zusätzlich die Kommunikation auf allen Kanälen zu steigern und offen zu sein für das Abschließen der Ausbildungsverträge im Herbst!
Hier eine Möglichkeit sich als Unternehmen und Betrieb zu präsentieren oder nach einer Ausbildungs- oder Praktikumsmöglichkeit zu suchen: HWK Münster Ausbildungsvermittlung

Quelle: WAZ

Der Verband Bildung und Erziehung fragte Schulleiter nach ihrer Berufszufriedenheit. 264 Rektoren aus NRW haben sich beteiligt und sind sehr unzufrieden mit der digitalen Ausstattung in den Schulen. Die Schulen sind weit davon entfernt, jedem Schüler einen Tabletcomputer anbieten zu können. Die Coronakrise legt die digitalen Schwächen des Schullebens somit schonungslos offen. Laut Umfrage gibt es vereinzelte Klassengemeinschaften, die über Tablet-PCs und Smartphones für den Unterricht verfügen. Dabei wird deutlich, dass die richtige Ausstattung zur Voraussetzung werden muss, um die daheim arbeitenden Schüler und Lehrer zusammenzubringen. Zurzeit werden leider nicht alle digital zu Hause erreicht.
Rund 500 Millionen Euro stellt der Bund nun den Ländern aufgrund der Coronakrise auf, um den Kauf mobiler Endgeräte für Schulen sowie für neue Online-Lehrangebote zu fördern. NRW darf mit 105 Millionen Euro rechnen. Die mobilen Endgeräte werden als Leihgabe an die Schüler ausgegeben.

Eltern unzufrieden
„Viele Eltern fühlen sich damit überfordert, ihre Kinder während der Schulschließungen zu Hause zu unterrichten, ergab eine Online-Umfrage des Elternvereins NRW unter mehr als 1000 Eltern. Demnach muss mehr als die Hälfte der befragten Eltern täglich mindestens zwei Stunden lang mit den Kindern lernen. Ein Drittel der Kinder hat Probleme, sich zum Lernen per Fernunterricht zu motivieren. Oft scheitere das bereits an fehlenden PCs und Druckern oder schlechten Internetverbindungen.“

Quelle: WAZ

Die Probleme und Defizite von Schulkindern werden Tag für Tag größer. Richtiger Unterricht findet nicht statt und viele Kinder können nicht ausreichend Unterstützung von ihren Eltern bekommen. Die Folge: gravierende Auswirkungen auf die Bildungsgerechtigkeit. Umso wichtiger ist jetzt die Schulöffnung – vorausgesetzt, sie ist gut vorbereitet., sagt AXEL PLÜNNECKE vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW).

In Puncto Bildung geht es in Deutschland ungerecht zu: Wie gut oder schlecht ein Kind in der Schule ist, hängt noch immer zu sehr vom Bildungsgrad der Eltern ab. IW-Berechnungen mit PISA-Daten zeigen, dass höher gebildete Eltern ihre Kinder öfter bei Schulaufgaben unterstützen als weniger gebildete Eltern. Die Corona-Krise verschärft dieses Problem seit Wochen und wird es, Stand jetzt, auch weiterhin noch einige Zeit tun.

Die viel beschworene Alternative, den Schulsoff über digitale Lerntools, Erklärvideos und Co. zu erlernen, schafft eine weitere Quelle der Ungerechtigkeit. Nicht in jedem Haushalt gibt es die nötigen Endgeräte wie Computer oder Tablets und auch die digitalen Kompetenzen unterscheiden sich je nach sozioökonomischem Hintergrund stark. Schnell sind viele Kinder, Jugendliche oder Eltern überfordert. Genau wie das Schulsystem: Bisher fehlt es an flächendeckenden digitalen Unterrichtskonzepten.

Eine gut vorbereitete, schrittweise Schulöffnung ist daher umso wichtiger. Zunächst muss für ausreichend Hygiene gesorgt werden, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Besonders auf Vorerkrankte und Ältere ab 60 muss geachtet werden: Mehr als 100.000 Lehrkräfte gehören zur Risikogruppe. Sie müssen sich besonders schützen und sollten keine Präsenzpflicht haben. Vielmehr könnten diese Lehrer den digitalen Unterricht weiter vorantreiben, Lehrmaterialien erstellen oder einzelnen Schülern individuelle Fernbetreuung anbieten. Denn auch viele Kinder werden aufgrund vorerkrankter Eltern nicht zur Schule gehen können. „Jetzt ist der Bund gefragt“, sagt IW-Bildungsexperte Axel Plünnecke. „Was die Schulen und Kinder brauchen ist ein großes Hilfspaket.“ Ein erster Schritt sei etwa die Bereitstellung von Leihgeräten für den digitalen Unterricht.

Quelle: www.iwkoeln.de

Die Probleme und Defizite von Schulkindern werden Tag für Tag größer. Richtiger Unterricht findet nicht statt und viele Kinder können nicht ausreichend Unterstützung von ihren Eltern bekommen. Die Folge: gravierende Auswirkungen auf die Bildungsgerechtigkeit. Umso wichtiger ist jetzt die Schulöffnung – vorausgesetzt, sie ist gut vorbereitet., sagt AXEL PLÜNNECKE vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW).

In Puncto Bildung geht es in Deutschland ungerecht zu: Wie gut oder schlecht ein Kind in der Schule ist, hängt noch immer zu sehr vom Bildungsgrad der Eltern ab. IW-Berechnungen mit PISA-Daten zeigen, dass höher gebildete Eltern ihre Kinder öfter bei Schulaufgaben unterstützen als weniger gebildete Eltern. Die Corona-Krise verschärft dieses Problem seit Wochen und wird es, Stand jetzt, auch weiterhin noch einige Zeit tun.

Die viel beschworene Alternative, den Schulsoff über digitale Lerntools, Erklärvideos und Co. zu erlernen, schafft eine weitere Quelle der Ungerechtigkeit. Nicht in jedem Haushalt gibt es die nötigen Endgeräte wie Computer oder Tablets und auch die digitalen Kompetenzen unterscheiden sich je nach sozioökonomischem Hintergrund stark. Schnell sind viele Kinder, Jugendliche oder Eltern überfordert. Genau wie das Schulsystem: Bisher fehlt es an flächendeckenden digitalen Unterrichtskonzepten.

Eine gut vorbereitete, schrittweise Schulöffnung ist daher umso wichtiger. Zunächst muss für ausreichend Hygiene gesorgt werden, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Besonders auf Vorerkrankte und Ältere ab 60 muss geachtet werden: Mehr als 100.000 Lehrkräfte gehören zur Risikogruppe. Sie müssen sich besonders schützen und sollten keine Präsenzpflicht haben. Vielmehr könnten diese Lehrer den digitalen Unterricht weiter vorantreiben, Lehrmaterialien erstellen oder einzelnen Schülern individuelle Fernbetreuung anbieten. Denn auch viele Kinder werden aufgrund vorerkrankter Eltern nicht zur Schule gehen können. „Jetzt ist der Bund gefragt“, sagt IW-Bildungsexperte Axel Plünnecke. „Was die Schulen und Kinder brauchen ist ein großes Hilfspaket.“ Ein erster Schritt sei etwa die Bereitstellung von Leihgeräten für den digitalen Unterricht.

Quelle: www.iwkoeln.de